* Maison AS *

ger24 Ein Tag wie viele in diesem Winter – dunkel, pausenloser Regen, die Flüsse führen Hochwasser. Eigentlich ein Wetter, um sich zuhause einzusperren. Das tun wir aber nicht – wir nutzen die Zeit, um eine Scoutingtour für künftige Fototouren zu unternehmen. Bevor wir unser Primärziel anfahren, beschließen wir, noch ein paar potentielle Ziele entlang der Route zu erkunden. Eher beiläufig erwähnt mein Begleiter ein Haus, das er zufällig entdeckt hat, sich aber nicht viel davon verspricht. Und doch soll es zum Highlight dieses Tages werden. Genau wegen solcher Zufallstreffer nehme ich auch bei Scoutingtouren den Fotorucksack mit (allerdings mit abgespecktem Inhalt).

Das hier vorgestellte Haus ist sehr alt. Uralt, genaugenommen. Es steht in einer kleinen französischen Stadt, mitten im Zentrum. Es wurde in seinem ursprünglichen Zustand um 1600 im damaligen Renaissance-Stil erbaut. Irgendwann um 1850 herum fiel es einem Feuer zum Opfer, und wurde danach in stark verändertem Stil und fast dreifacher Größe wieder aufgebaut. Dies erklärt den extrem verwinkelten, unübersichtlichen Bau mit zahllosen Ecken und Gängen sowie die unterschiedlichen Materialien, die man hier findet.

Der neuere Teil wurde winkelförmig um den alten Teil herum erbaut, wobei ein imposanter Innenhof entstand. Durch diese Form des Wiederaufbaus kommt es auch, dass man zuerst eine mittelalterliche Stein-Wendeltreppe hinaufgeht, um dann auf einen Raum zu stoßen, der mit wesentlich modernerer Bautechnik erbaut wurde.

Wann der letzte Bewohner ausgezogen ist, ist schwer abzuschätzen. Anhand der wenigen verbliebenen Einrichtungen schätze ich, dass das Haus seit etwa den 1960er Jahren leer steht, aber das ist nur eine Vermutung.

Irgendwann in den letzten 20-30 Jahren müssen hier zudem Restaurationsarbeiten im Gange gewesen sein, die – wie so oft – abgebrochen wurden. So sieht man an einigen Stellen moderne Verkabelung, Backsteine und eine recht neu anmutende Treppe.

Das Gebäude gehört zum Kulturerbe der Stadt, was auch durch eine Informationstafel neben dem Eingang ausgewiesen wird. Umso erstaunlicher ist es, dass es nicht wirklich gesichert ist und man relativ einfach reinkommt. Der bauliche Zustand ist trotz der stattgefundenen Arbeiten absolut desaströs. In dem „alten“ Bereich sind mehrere Böden heruntergebrochen, und im „neueren“ Teil sieht es an einigen Stellen genauso schlimm aus.

Auf alle Fälle war dieses nette Häuschen ein toller Opener für die 2018er Erkundungs-Saison. Vielleicht schlage ich hier nochmal auf, wenn es wärmer und sonniger wird 😉

Besucht: Januar 2018

uk24 A day like many before in this winter – dark, endless rain, the rivers are flooding their banks. For most people time to lock themselves in and rest on the couch. But that’s not our business – we enjoy the time doing scouting tours for planned photo explorations. Before we reach our primary target on this day, we decide to sniff around some potential targets along our route. My companion mentions a house that he found coincidentally, but we both think it won’t be interesting. Yet, it will be the highlight of the day. This is why I always have my camera backpack with me, even when we „only“ do a scouting tour.

This house is really old. An ancient building amidst a small french town, right in the town centre. In its original state, it was built around 1600 in renaissance style. Sometime around 1850 it burned down. After the fire, it was rebuilt in a much different architecture and triple size. This is why there are nooks, crannies and hallways everywhere and the different materials used.

The newer part of the building was constructed around the remains of the original one, creating an impressive patio on the inside. You can go up a medieval winding staircase and reach a room that was built using much more modern materials and techniques.

It is difficult to say when the last resident left. Based on the few remaining furniture I estimated the building to be abandoned at least since the 1960s.

Sometime in the past, probably around the 1980s-1990s, there was some restoration works started, but abandoned. In some corners you can spot modern cables, masonry and a relatively new stone staircase.

The building belongs to the town’s cultural heritage, as you can see by the info panel bolted near the front door. It’s amazing they did’nt secure the house from entering (at least not really good 😉 ). The whole building is heavily decayed, despite the restoration work that was done. In the „older“ part, the floors are already fallen down, and the „newer“ part does’nt look much better. The overall status can be described as disastrous.

This lovely house was a really nice opener for the 2018 season. Maybe I’ll come back in spring, taking photos when it’s warm and sunny 😉

Visited: January 2018