Chocolate Church

ger24  Irgendwann im Jahre des Herrn 2013 liefen mir im Netz zum ersten Mal Fotos der „Chocolate Church“ über den Weg. Bis zu diesem Zeitpunkt war mir offengesagt garnicht bewusst, dass es in Deutschland überhaupt verlassene Kirchen in solch ruinösem Zustand gibt (ok, mittlerweile bin ich ne ganze Ecke schlauer, was das Thema angeht 😉 ).

Es dauerte ein wenig, bis raus hatte, wo die Kirche steht, und dann musste noch ein geeigneter Termin gefunden werden, da es doch ein gutes Stück zu weit entfernt meiner Homezone war. Der Szenename rührt übrigens daher, dass sich in der Nachbarschaft eine Schokoladenfabrik befindet.

Im Frühjahr 2014 war es dann soweit – mit meinem Begleiter kämpfte ich mich durchs dichte Gestrüpp und stand schließlich vor dem Eingang, eine Tür die man irgendwann zugemauert hatte und die wieder aufgehauen wurde.

Die Erkundung der „Chocolate Church“ stellte auch einen besonderen Punkt in meiner Urbex-Karriere dar: zum ersten Mal nötigte mir ein Gebäude echten Respekt ab – vor der Einsturzgefahr. Hierfür brauchte es kein Warnschild, das war hier so dermaßen offensichtlich, dass ich froh war, als ich nach der recht kurzen Fotosession wieder wohlbehalten im Freien stand. Wenn man beispielsweise sieht, dass sich das Dachgewölbe an etlichen Stellen bereits vollständig von den Wänden gelöst hat (oder die Wände vom Dachgewölbe, kommt auf den Blickwinkel an), wundert man sich, dass das Ding überhaupt noch steht…

Zur Geschichte der Kirche

Die Kirche wurde 1891 an der Stelle der abgerissenen Vorgängerkirche errichtet. Es handelt sich um einen Bau im neugotischen Stil, mit Kreuzrippengewölbe im Inneren.

Seit Beginn der 1970er Jahre wurde die Kirche wegen Baufälligkeit nicht mehr genutzt. Vermutlich ist der relativ weiche Untergrund in diesem Bereich einer der Gründe, da hierdurch die Statik leidet. 1998 wurde die Kirche vom Blitz getroffen, in der Folge wurde das Dach durch den Brand schwer beschädigt und eine der Kirchenglocken stürzte durch das Gewölbe ins Kirchenschiff. Eine Rettung des Bauwerks ist – ebenso wie ein Abriss – derzeit nicht geplant, da weder für das eine noch das andere Geld vorhanden ist.

Besucht: Mai 2014

uk24 Sometime in 2013, I came across the first pictures of this abandoned church. Until this moment, I had never been aware that there are abandoned, ruined churches of this kind in Germany (ok, meanwhile I know more about this situation 😉 ).

It took me some time to find out where the church is located, and the next problem was to find a suitable timeslot for a visit, as it is far from my homezone. The „scene name“ derives from a chocolate factory in the neighborhood of the church.

In spring 2014, the time had come – together with my urbex fellow I was fighting my way thru the dense bushes and finally we were standing in front of the entrance. A door that had been bricked up and broken open again.

Exploring the „Chocolate Church“ was a special moment in my urbex career: it was the first time that a building commanded me respect due to its dangerous state. It did’nt need any warning sign, it was absolutely obvious we were reckoning with danger of imminent collapse here. When I saw that the roof construction already lost its connections to the walls in some places I was wondering that the whole thing was still standing…

The History of the Church

The church was built in 1891 on the spot of its demolished predecessor. It is a building in neo-gothic style with rib-vault roof construction on the inside.

Since the early 1970s, the church was no longer in use because of its increasing deterioration. Probably, the soft terrain of the compound was one of the major issues, as it harmed the statics of the building. In 1998, the church was struck by a lightning, causing heavy damage to the roof. One of the church bells plunged through the roof into the nave. There are no plans for saving the building – and also no plans for its demolition, as there’s not enough money available.

Visited: May 2014