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Alte Giesserei * Old Foundry

Bei dieser Location handelt es sich um die Überreste einer Gießerei, die genau wie das benachbarte Zementwerk eine wechselvolle Geschichte zu bieten hat.

Die Historie des Unternehmens reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück, als ein Adliger an dieser Stelle ein „Schmelz- und Hammerwerk“ errichten ließ. Hieraus entstand später ein Hüttenbetrieb.

In den letzten 50 Jahren wurde der Betrieb etliche Male zwischen ausländischen Konkurrenz-Konzernen hin und her verkauft, und es erfolgte die Fusion mit einem inländischen Konkurrenzunternehmen. Man spezialisierte sich auf hochwertige Produkte für den Automobil-Zulieferbereich, womit man eine zeitlang technologischer Marktführer in Europa war.

Im Jahre 2009 musste die Unternehmensgruppe Insolvenz anmelden, wurde aber wiederum aufgekauft und konnte damit weiter produzieren. Zu diesem Zeitpunkt waren an dem Standort noch rund 2000 Mitarbeiter beschäftigt. 2018 wurde das Unternehmen nochmals verkauft und 2019 folgte eine erneute Insolvenz. Was dann kam, war eine Achterbahnfahrt zwischen Investorenverhandlungen, Hoffen und Bangen, verbunden mit Lohnverzicht der verbliebenen Mitarbeiter, aber Mitte 2020 wurde die Produktion endgültig stillgelegt. Zum Ende waren noch ca. 100 Mitarbeiter verblieben, denen die bittere Aufgabe zuteil wurde, den beginnenden Rückbau der Produktionsanlagen zu begleiten.

Alle Gebäude stehen sperrangelweit offen, ein kleiner Teil der Hallen wurde bereits abgerissen. Trotzdem war die Erkundung sehr interessant, wenngleich etwas oberflächlich, da ich ja eigentlich für einen Modelshoot dort war. Rückbauer und danach die Metallratten haben bereits ganze Arbeit geleistet. An einigen Stellen wurde versucht, die riesigen schweren Absauganlagen aus der Dachkonstruktion zu schweißen. Dadurch war hier extreme Vorsicht angesagt, da die Teile nur noch am seidenen Draht im Dach hängen (siehe Bilder). Auch galt es, verschiedenfarbige, große Pfützen zu bestaunen, um die man besser einen großen Bogen macht, denn zumindest eine davon blubbert noch leicht vor sich hin. Kein Witz!

Alles in allem trotz des fortgeschrittenen Zerfalls eine lohnende Exkursion, die uns viel Spaß gemacht hat.

This location is the remains of a foundry that, just like the neighboring cement plant, has an eventful history.

The history of the company goes back to the 18th century, when a nobleman had a „smelting and hammer mill“ built on this site. This later developed into a metallurgical plant.

In the last 50 years, the company has been sold several times between foreign competitor groups and merged with a domestic competitor. The company specialized in high-quality products for the automotive supply sector, which made it the technological market leader in Europe for a while.

In 2009, the group had to file for insolvency, but was bought out again and was thus able to continue production. At that time, the site still employed around 2000 people. In 2018, the company was sold again, followed by another insolvency in 2019. What came next was a rollercoaster ride between investor negotiations, hopes and fears, combined with wage sacrifices by the remaining employees, but in mid-2020 production was finally shut down. At the end, about 100 employees remained, who were given the bitter task of accompanying the beginning dismantling of the production facilities.

All the buildings are wide open, a small part of the halls has already been demolished. Nevertheless, the exploration was very interesting, although somewhat superficial, since I was actually there for a model shoot. Deconstruction workers and then the metal rats have already done a great job. In some places, they tried to weld the huge heavy exhaust systems out of the roof structure. This meant that extreme caution was required here, as the parts were only hanging by a thread in the roof (see pictures). There were also large puddles of different colors to be marveled at, around which it was better to give a wide berth, because at least one of them was still bubbling away slightly. No kidding!

All in all, despite the advanced decay, a worthwhile excursion that was a lot of fun for us.

Das staubige Zementwerk * The dusty cement plant

Einen Katzensprung von meinem Arbeitsplatz entfernt befinden sich zwei verlassene Industrieanlagen, die direkt aneinander grenzen und sich dadurch für eine einzelne Foto- / Erkundungstour eignen. Beides sind keine super-duper Highlights, aber spannend ist Industrie ja immer 

 Heute das erste der beiden Werke.

Es handelt sich um ein Zementwerk, welches (wie so viele der „alten“ Industriebetriebe im Saarland) eine wechselvolle Vergangenheit hat. Die letzte „Firmengründung“ war 2003, irgendwann um 2019 wurde der operative Betrieb eingestellt, die endgültige Auflösung der Gesellschaft erfolgte 2022. Leider kann ich euch nicht viel mehr erzählen, denn die Informationslage ist recht mau.

Die Firmengebäude machen – gemessen daran, dass die Schließung eigentlich garnicht sooo lange her ist – einen extrem baufälligen, maroden, an einigen Stellen fast einsturzgefährdeten Eindruck. Eigentlich war ich nur wegen einem Modelshoot dort vorort, fand die Kulissen dann aber doch interessant genug, um auch eine „Urbex-Fotoreihe“ zu knipsen 🙂

Besucht: Oktober 2023

A stone’s throw from my workplace are two abandoned industrial plants that are directly adjacent to each other and can thus be explored with a single photo tour. Both are not super-duper highlights, but industry is always exciting 😉

Today the first of the two plants.

It is a cement plant, which (like so many of the „old“ industrial plants in the Saarland) has a checkered past. The last „company foundation“ was in 2003, sometime around 2019 the operational business was stopped, the final dissolution of the company took place in 2022. Unfortunately, I can’t tell you much more, because the information situation is quite meager.

The company buildings make – measured by the fact that the closure was actually not sooo long ago – an extremely dilapidated, ramshackle, in some places almost collapsing impression. Actually, I was there only because of a model shoot, but then found the scenery interesting enough to take a „Urbex photo series“ 😉

Visited: October 2023

Speed up :-)

Hallo zusammen, da der Ladevorgang der Webseite in den letzten Wochen / Monaten immer zäher wurde, habe ich mich mal drangesetzt und ein wenig Codeoptimierung betrieben.

Die Seite sollte jetzt wieder recht flott laden – würde mich über ein wenig Feedback freuen – da ich aufgrund des Spam-Aufkommens leider die Kommentarfunktion deaktivieren musste, bitte per Mail an webmaster (at) vault114.net .

Und jetzt gute Unterhaltung! 😉

* Maison AS *

ger24 Ein Tag wie viele in diesem Winter – dunkel, pausenloser Regen, die Flüsse führen Hochwasser. Eigentlich ein Wetter, um sich zuhause einzusperren. Das tun wir aber nicht – wir nutzen die Zeit, um eine Scoutingtour für künftige Fototouren zu unternehmen. Bevor wir unser Primärziel anfahren, beschließen wir, noch ein paar potentielle Ziele entlang der Route zu erkunden. Eher beiläufig erwähnt mein Begleiter ein Haus, das er zufällig entdeckt hat, sich aber nicht viel davon verspricht. * Maison AS * weiterlesen

* Mausoleum Z *

ger24 Manchmal fallen einem Objekte in den Schoß, ohne dass man sich Arbeit machen muss… 😉 Da bekommt man von einer Freundin eine Mail „du bist doch grad in der Gegend in Kurzurlaub, schau mal ob das was für dich ist, ist nur ne halbe Stunde Fahrt…“

Das hier präsentierte Mausoleum steht mitten in einem verwilderten Waldgebiet und ist mehr oder weniger sich selbst überlassen. Es wurde 1897 fertiggestellt. Nur ein einziger Toter wurde hier bestattet, es war ein Adliger und der letzte seines Stammbaums, da er nie verheiratet war. Er hinterließ einer Stiftung ein stattliches Vermögen, damit sich diese um die Grabstätte und den umgebenden Park kümmern sollte. Nach der Wirtschaftskrise der 1920er Jahre war von dem Geld kaum noch was übrig, und spätestens seit dem Ende des 2. Weltkriegs hat sich niemand mehr um den Ort gekümmert. Der Park ist kaum noch als solcher erkennbar, es ist alles völlig verwildert.

Vor etwa 20 Jahren haben die zuständigen Behörden das Mausoleum in groben Zügen konserviert, um weiterem Verfall vorzubeugen. Im Zuge dieser Arbeiten wurde hinter den Eingangstüren ein fast 4 Meter hohes Stahlgitter angebracht, um Vandalismus und Grabschändung vorzubeugen. Die bunten Bleiglasfenster wurden auf der Außenseite mit Drahtglas abgedeckt, um sie gegen Steinewerfer zu schützen. Mehr ist seither nicht mehr passiert.

Besucht: Mai 2017

uk24 Sometimes, you get hands on information about an abandoned location, without any research work. This time, a friend sent me a mail. She wrote something like „I know you’re in the region, why not have a look at this mausoleum, it’s just a 30 minutes drive for you!“

The mausoleum stands amidst a dense forest, more or less left to its own. It was built in 1897. Only one man was buried here. He was an nobleman and the last of his family tree, as he was never married. When he died, a foundation inherited all his money. The purpose of the foundation was to maintain the mausoleum with the surrounding park for the future. After the economic crisis with its hyper-inflation in the 1920s, most of the money was gone, so only minimal work was conducted for keeping the place in shape. Subsequently, with the end of World War 2, nobody was left to take care of the building, as the foundation was cut off from the mausoleum by the German division in West and East.

The park is barely recognizable, everything is completely overgrown. In the late 1990s, the county administration ordered conservation of the mausoleum to slow the advancing decay. They also implemented a 12 foot fence behind the wooden doors to hinder vandals and tomb raiders, and protected the colorful windows with wired glass on the outside. Since then, nothing more happened, and this beautiful building sits lonely in the woods again.

Visited: May 2017

* Garage Poussette *

ger24 Auf einer unserer Touren im Jahr 2016 stand unter anderem diese Schraubergarage auf dem Plan. Die „Garage Poussette“ trägt ihren Namen aufgrund eines wunderschönen alten Kinderwagens, der zwischen guterhaltenen Oldtimern in der Halle steht. Leider war bei unserem Besuch ebendiese Halle frisch gesichert worden, so dass kein Zugang möglich war. Wie gut, dass es aber draußen auf dem Gelände auch noch einiges zu sehen gab 🙂 * Garage Poussette * weiterlesen

Stadtbad B. * Indoor Pool B.

ger24 Das Stadtbad wurde von 1928-1930 als Teil eines größeren Gebäudekomplexes erbaut. Vom Bad abgesehen gab es einen Verwaltungsbau und eine Sporthalle. Eine ebenfalls geplante Schule wurde aufgrund der Weltwirtschaftskrise nicht mehr realisiert.

Gemäß dem damals modernen Bauhaus-Stil wurde das Bad aus roten Ziegelsteinen gemauert. Im Innern ist es farbenfroh gestaltet, der Eingangsbereich ist in Brauntönen gehalten, die Schwimmhalle mit ihren großen Fenstern leuchtet in gelb und türkis. Der Bereich der therapeutischen Bäder ist ebenfalls mit türkisen Streifen verziert. Dort sorgen Oberlichter für angenehmes Licht.

Im Jahre 2000 wurde das Bad stillgelegt und danach noch einige Zeit für Ausstellungen genutzt. Aus dieser Zeit stammt auch das Geländer rund um das große Schwimmbecken, das eingebaut wurde um Abstürze zu verhindern.

Während die anderen Gebäudeteile des Ensembles inzwischen restauriert und neuen Nutzungen zugeführt wurden, bleibt das Bad auch weiterhin ungenutzt. Ein Umbau in eine Wohnanlage ist in Planung. Der Verfall ist in einigen Bereichen inzwischen deutlich zu sehen. Ein Treppenhaus musste sogar wegen Einsturzgefahr abgestützt werden, und der Heizungskeller ist gut einen halben Meter überflutet. Auch gingen hier einige Zeit Vandalen und Metalldiebe ein und aus, bis die Verwaltung reagierte und das Gebäude sehr wirkungsvoll sicherte, auch wurde ein Hausmeisterservice damit beauftragt, regelmäßig nach dem Rechten zu sehen. Seitdem ist Ruhe eingekehrt.

An dieser Stelle herzlichen Dank an meine gute Freundin Y., die die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit aktivierte und uns damit den ungestörten, legalen Besuch ermöglichte 🙂

Besucht: Juni 2017

uk24 The pool was built between 1928 and 1930 as part of a larger building complex. Next to the pool building, there’s an office building and a sports hall. A school was also planned, but not built due to the rising world economic crisis of these years.

According to the Bauhaus style, the pool was masoned using red bricks. Inside, there’s a really colorful design. The entrance was designed in brownish colors, the pool hall boasts yellow and turquoise. The therapeutic bath wing also shows turquoise lining, and roof windows let the sun in.

In 2000, the pool was shutdown. After that, it was used for some exhibitions. This was also the cause for the construction of a guardrail around the empty pool, so visitors would not fall down there.

While the other parts of the ensemble have been renovated and are in new use again, the pool still sits vacant. There are some plans of converting it into an apartment building. The advancing decay is obvious. One of the staircases had to be braced with wood beams to avoid collapsing. The boiler room in the basement is flooded 2 feet deep. Also, there were vandals and metal thieves going in and out. Meanwhile, the building has been sealed and put under surveillance by the city council.

I want to thank my good friend Y. who made this legal visit possible 🙂

Visited: June 2017